Deinlein und Seehofer fordern Stromspartarif

Wirtschaft

Angesichts ständig steigender Strompreise einerseits, des auch aus umweltpoltitischer Sicht notwendigen Energiesparens andererseits understützt Manfred Deinlein das von Nordrhein-Westfalens Verbraucherzentrale im Mai entwickelte Konzept eines Stromspartarifs – und freut sich, in Bundesverbraucherminister Seehofer einen weiteren Mitstreiter zu haben.

Die heute durchweg herrschende Gestaltung der Stromtarife macht Strom billiger, je mehr verbraucht wird. Dies liegt daran, dass alle Tarife zunächst einen Grundtarif vorsehen, zu dem dann die Kosten je nach Verbrauch hinzu kommen. Wenn der Grundtarif auf die verbrauchten Einheiten umgelegt wird, wird die einzelne rechnerische Verbrauchseinheit um so billiger, je mehr Strom verbraucht wird.

Beispiel:
Beträgt die Grundgebühr 10 € und kostete die verbrauchte Einheit 1 € so kosten 10 Stromeinheiten (10 € Grundgebühr + 10 € Verbrauchgebühren) insgesamt 20 €; jede verbrauchte Einheit kostet also effektiv 2 €.

Verbraucht der Abnehmer nun 40 Einheiten, so kosten diese insgesamt 50 €; mithin kostet eine verbrauchte Einheit bei eingerechneter Grundgebühr effektiv 1,25 €

Diese Tarifgestaltung heißt degressiv.

Beim linearen Tarif sind die Stromkosten dagegen immer gleich. Von der ersten verbrauchten Einheit bis zur letzten kostet jede Einheit denselben Preis; eine Grundgebühr entfällt. Sie wird in die Verbrauchsgebühren eingerechnet.

Damit werden die Stromkunden belohnt, die sich um Stromeinsparung bemühen.

Ergänzend schlägt Manfred Deinlein sogar vor, für jedes Haushaltsmitglied einmalig einen Stromfreibetrag vorzusehen. Erst nach Überschreiten eines solchen Grundfreibetrages muß der verbrauchte Strom bezahlt werden. Auch dieses Modell kann kostenneutral umgesetzt werden, nämlich indem die Stromfresser die bei ihnen anfallenden Mehrkosten mittragen.

Nach Manfred Deinlein kann dies zu erheblichen Energieeinspareffekten führen; denn die Verbraucher werden noch mehr als bisher darauf achten, möglichst wenig Strom zu verbrauchen; erst nach einem Grundfreibetrag werden die dann verbrauchten Einheiten sehr teuer.

In diese Richtung weist auch der Vorschlag des Bundesverbraucherministers Horst Seehofer. Manfred Deinlein erklärt hierzu: Der Mann hat die Problematik verstanden.

 
 

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